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Stellungnahmen zur Person Rudolf Szyszkowitz
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Wolfgang ArnoldWann immer ich vor den Bildern Rudolf Szyszkowitz´über sein Schicksal nachdenke, komme ich auf die Formel, er sei in seinen Anfängen seinen Zeitgenossen zu revolutionär, in seiner Vollendung ihnen zu konservativ gewesen.
Erst im Rückblick aber über Jahrzehnte hin begreift man, wie beide Epochen einander überlappen und überschnitten so dass sich einem fast der erschreckende Verdacht aufdrängt:
Die Zeit des Rudolf Szyszkowitz war nie.
Und erst in der Betrachtung seiner Bilder erfährt man:
Seine Zeit ist immer.
Sein Humor hat ihn auch in Augenblicken der Resignation nicht verlassen. War er über irgendwelche Zustände empört, dann blitzte in seinem Lächeln plötzlich ein Schalk auf, eine sarkastische Spottlust, die bereits den Ausweg aus seiner Empörung in jenen Humor zeigte, der aus der Tiefe seines Glaubens kam.
Dieser Glaube an seine Berufung und den, der allein ihn berufen hatte, war überhaupt nicht verwandt mit Selbstgewissheit der Rechtgläubigen, die eher an sich als an sonst jemanden glauben. Er manifestierte sich in seiner Auffassung von Kunst, die er als Gottesdienst im strengsten Sinne des Wortes verstand.
Szyszkowitz war ein Vollmensch. Er war nicht nur bildender Künstler und damit allen Epochen und Strömungen der Kunst, auch der zeitgenössischen, wohl vertraut, er war auch Liebhaber der Musik, ein intensiver Leser, ein um die Sprache sorgsam bemühter Redner, vor allem aber war er ein Theatermensch komödiantischen Zuschnitts.
„Mit keinem Literaten lässt sich so herrlich über Literatur sprechen wie mit diesem Maler“
Sein Erzählen, und zwar nicht das schriftlich fixierte, sondern das impulsiv bloß so hingesprochene Erzählen wird zur Kunst der Sprache und der Darstellung
Der Mann, der über Kunst und Glauben reden kann, dass einen Ehrfurcht anweht, kann bis zur harmlosen Blödelei alles treiben und hat die Lacher auf seiner Seite.
Aber man muss ihn auch einmal Musik hören gesehen haben, um zu ahnen, aus welcher Hingabe an alles Schöne er seine eigentliche Kraft zieht.
Über die erste Begegnung im selben Artikel:
Herein kam ein in seiner kritischen Zurückhaltung fast schüchtern wirkender, sehr leiser Mann, der rasch abtat, was zu tun war. Schon seine ersten Sätze, in denen er die nötigsten Alltäglichkeiten sagte, bewiesen eine unter bildenden Künstlern sonst nicht unbedingt vorhandene Eigenschaft: ein sorgfältiges, wohlgeformtes Deutsch.
Sr. Basilea GürthNie war das, was er von sich gab, vordergründig auszuschöpfen. War er ernst - so war er heiter oder viel ernster, als er schien; war er witzig und heiter - so war da Tiefe oder Traurigkeit.
Karl WolfEin vom Grunde her fröhlicher Mensch. Die ihn persönlich kannten, erinnern sich an seine Scherzreden, an seine assoziativen Wortwitze, Späße, die die mürrischsten Leute auftauen konnten. Wer aber sein Werk kannte, wusste auch, dass diese Heiterkeit ihren tiefen melancholischen Grund hatte, von dem her sie ihre Wärme und Tiefe bekam.
Alexander SilveriEr war ein ruhender, sicherer Pol in der Hektik der Wurzellosen und Adabeis, er strauchelte nie und wurde so zum Halt und Wegweiser der Jugend.
Ernst M. FürböckUnd unser Freund, der oft eine so "knabenhafte Heiterkeit" der Welt zugewandt hatte, war im Tiefsten seiner Seele ein schwermütiger Mensch, der den Rätseln des Daseins, des Menschseins beständig nachsann.
Die Fragen, die sich ihm dabei stellten, die Erkenntnisse, die er gewann, sprach er in Bildern aus; was er im Ernst zu sagen hatte, sagte er durch sie.
Wenn wir von "Schwermut" sprechen: Diese war weit entfernt von Trübsinn, und wenn andere Zeitgenossen ihren Weltschmerz kultivierten, so war seine Art die fröhliche Weltzugewandtheit des wahren Christen.
Franz M. KapfhammerKoexistenz des Erhaben-Ernsten mit dem Erhaben-Lächerlichen
Willibald KahligWo immer er war, da war Überfülle des Lebens, Freude und Innigkeit, göttliche Harmonie.
Rudolf ListEr war ein Führender. Er war es aus einer strengen, doch niemals puritanischen Disziplin gegenüber sich selber, er war es ebenso sehr aus einer Kompromißlosigkeit, die nach Erreichung des eigenen Stils jede Anleihe aus der jeweiligen Zeitkunst ausschloß.
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